Stufe 1: Reparatur geringer als Wiederbeschaffung

Bleibt nach den objektiven Feststellungen der Reparaturaufwand (Reparaturkosten + Minderwert) unterhalb des Wiederbeschaffungsaufwands (Wiederbeschaffungswert - Restwert), können Sie als Geschädigter Ihren Pkw reparieren. Sie entscheiden, ob dies durch eine Werkstatt oder in Eigenregie erfolgt.

Sie wählen, ob Sie die Abrechnung gegenüber der Haftpflichtversicherung konkret durch Vorlage einer Reparaturkostenrechnung oder aber fiktiv auf Gutachtenbasis vornehmen. Für die Abrechnung auf Gutachtenbasis ist die Vorlage einer Rechnung also nicht erforderlich. Sie können zunächst fiktiv auf Gutachtenbasis die Reparaturkosten netto verlangen und nach Reparatur den konkreten Restbetrag begehren. Bei Pkw, die älter als 3 Jahre sind, kann die Versicherung Sie aber evtl. auf eine günstigere Reparaturmöglichkeit verweisen und dann auf Basis dieser günstigeren Variante abrechnen.

Etwaig anfallende Mehrwertsteuer erhalten Sie aber in jedem Fall nur dann ersetzt, wenn Sie deren Anfall nachweisen - durch Vorlage einer Rechnung o. ä. Es ist nicht möglich, die Reparaturkosten netto auf fiktiver Gutachtenbasis geltend zu machen und dann eine abweichend vom Gutachten billigere Reparatur durchzuführen, aus der die konkrete Mehrwertsteuer verlangt wird.

Sind Sie aufgrund des Unfalls nicht mehr an der Nutzung des Pkw interessiert, können Sie das Unfallfahrzeug nur in repariertem Zustand in Zahlung geben und auf Reparaturkostenbasis brutto abrechnen. Sie können das Fahrzeug also nicht unrepariert in Zahlung geben und die vollen Reparaturkosten verlangen.